Translate

Freitag, 26. Mai 2017

8. Tag. St. Michael’s Mount

Fr. 10.6.2016

Ednovean Farm! Wie schon erwähnt ein wunderschönes Anwesen. Das Zimmer ist alt Englisch eingerichtet mit einem Bett mit Himmel -  ein echtes Himmelbett.
Das Bad ist riesengroß mit viktorianischer Badewanne in der Mitte des Raumes. Reichlich unpraktisch, aber wer schaut schon auf solche Kleinigkeiten wenn es einfach schön ist? Die Räume haben ihren Charme und sind mit Liebe zum Detail eingerichtet.  Es riecht überall etwas muffig. Ich und meine Nase! Das ärgert mich selbst. Aber mit etwas Duftspray kann hier Abhilfe geschaffen werden! Die Ruhe hier ist phänomenal. Aber nun ist Frühstückszeit. Auch der Frühstücksraum ist überwältigend. Es ist das gesamte obere Stockwerk mit Wohn-, Esszimmer und Küche in Einem. Gigantisch! Die Küche ist eine Wucht! Ich stelle mir sofort vor, wie es wäre hier zu kochen. 

Die anderen Paare sind auch aus Deutschland! Witzig! So ist es eine ziemlich deutsche Unterhaltung!
Mir steht der Sinn heute mal nach etwas ausruhen und weniger Programm. Okay!

Wir beschließen wir schlendern mal in den Ort hinunter und vielleicht dort in ein Café. Aber irgendwie kommen wir nicht an den Cafés vorbei, dafür aber am Pub: Victoria Inn. Wir bestellen einen Tisch für Samstagabend.







Und ruckzuck sind wir auf dem Coast Path und auf dem Weg nach Marazion. Marazion liegt genau gegenüber vom St. Michael’s Mount, dem „kleinen Bruder“ vom Mont Saint Michel in der Normandie in Frankreich.  Und schneller als wir denken sind mir in Marazion. Na ja, ganz so schnell nun auch wieder nicht. Wir machen einige Stopps. Ich schreibe unterwegs noch Tagebuch.  Trotzdem fühlt es sich langsam an und eher gemütlich. In Marazion gehen wir etwas essen. Ein leichtes Mittagessen.  Die kalte Fischplatte ist herrlich.








Obwohl ich ja eigentlich einen ruhigen Tag wollte, und das ist es ja auch, zieht es mich nun doch auf die kleine Insel, den Garten und die Burg – auf den St. Michael’s Mount eben.  Patrik ist offen für alles. Also machen wir uns gemütlich auf den Weg. Gemächlichkeit ist unser Motto heute.

Das Castle ist schnell angeschaut. Es ist klein und handlich mit viel Charme. Und der Rat von Christine, unserer B&B Wirtin, war sehr gut, und stellt sich als absolut richtig heraus.  Nie, den St. Michael’s Mount am Wochenende besuchen. Idealer Tag: Freitag! Welch‘ Glück heute ist Freitag.  Freitag ist es deutlich ruhiger, und es sind nicht viele Menschen hier unterwegs.  Aber auch mit wenig Menschen ist man manchmal nicht vor den geistigen Auswüchsen seiner Mitbürger gefeit.  Eine Ländsmännin  meinte fachmännisch: „ Jetzt ist Ebbe! Höchstand! Dass ist da wo das Wasser, dann am tiefsten ist!“ So, nun wissen wir das auch.









Einer älteren Dame aus Karlsruhe, ( Es trifft sich doch die halbe Welt in Cornwall und badische Landsleute trifft man auch überall. ), hat Patrik geholfen und ihr  mit Jelly Babies über ihren Schwächeanfall hinweggeholfen.

Es bleibt uns noch genügend Zeit auch die Gärten anzusehen. Und die sind eine Augenweite. Es ist eine umwerfend schöne Anlage und wir verweilen recht lange hier. 














Irgendwann machen wir uns dann aber doch wieder auf den Heimweg. Am Strand entlang zurück zur Ednovean Farm.

Insgesamt war es dann ein gemütlicher Spaziergang von 12km.  Na, das ist nicht wirklich ein ruhiger und ereignisloser Tag! Oder? Doch irgendwie schon. Es ging alles seinen Gang, keine Hektik, kein Druck, alles in unserem Rhythmus.  Das war sehr gemütlich, ruhig und entspannend.  Trotzdem sind wir froh als wir wieder in unserem B&B ankommen. 
Hier gibt es erstmal eine Tasse Tee draußen im Garten. Have a cuppa!  Da es uns nun nicht mehr weg zieht, lassen wir den Abend auf der weißen Parkbank im Garten mit Blick auf St. Michael’s Mount ausklingen.  





Auch wenn derselbige im Dunst so gut wie verschwunden ist.

Info und Adresse zu: St Michael’s Mount
Estate Office, Marazion, Cornwall, TR17 0EL

The history of St Michael’s Mount stretches back into the mist of time, but it is still home to me and my family, as well as some thirty other people who live and work on the island. Whether you came because of its beauty, its spirituality, its varied past or to find out more about its vibrant present. I very much hope that you have enjoyed your experience here. (Lord St Levan)
Noch mehr Info zu St. Michael’s Mount aus Reiseführer Südengland, Michael Müller Verlag

St. Michael’s Mount ist das englische Pendant zum Mont St Michel in der Normandie. Die Ähnlichkeit ist nicht zufällig: Edward the Confessor übergab um 1050 eine auf dem Granitfelsen stehende Kapelle den Benediktinermönchen vom Mont St Michel, woraufhin diese nach dem normannischen Vorbild eine zweite Abtei gründeten. Das trutzige Kloster war auch von militärischer Bedeutung:  So ließ Heinrich V. den Bau im Hunderjährigen Krieg befestigen. Als Heinrich VIII. landesweit die Klöster aufgelöst hatte, stand dem Ausbau der Insel zu einem Fort nichts mehr entgegen. Nach dem englischen Bürgerkrieg ging die Burg in den Besitz der Familie St Aubyn über. Die Familie – Marmorbüsten und Portraits von den Angehörigen sind in mehreren Räumen zu bewundern – ließ das Kloster zum Wohnsitz umbauen, so dass von der ursprünglichen Ausstattung nur noch wenig erhalten geblieben ist. Sehenswert ist übrigens auch der im 18. Jahrhundert angelegte Felsengarten, der das gesamte Schloss umgibt. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen