Heute heißt es nachdem Frühstück wieder Abschied nehmen von
Glastonbury. Unser nächstes Ziel ist Cambridge und auf dem Weg dorthin noch
einen Abstecher nach Stonehenge.
Da Stonehenge zu jeder Jahreszeit ein Touristenmagnet ist, empfiehlt es sich die Tickets online im Voraus zu kaufen. Hier kann man dann einen Zeitslot buchen, denn es werden immer nur eine bestimmt Anzahl an Menschen auf das Gelände gelassen. Falls man kein Ticket hat, kann es also zu langen Wartezeiten kommen. Für die Menschen mit Ticket gibt es eine separate Schlange und Schalter, und der ist erheblich kürzer und wir sind sehr schnell auf dem Gelände und dem Besucherzentrum. Das Besucherzentrum mit Ausstellung und noch Nachbauten von Hütten aus der Steinzeit wollen wir uns später ansehen, jetzt geht es erstmal mit dem Besucherbus zum Steinkreis.
Früher, also noch vor ungefähr 5 Jahren, konnte man direkt
neben dem Steinkreis parken. Heute ist das nicht mehr so. Heute wird man
weitläufig um den Steinkreis herum geführt und hier sind große Parkplätze und
ein großes Besucherzentrum. So kann man wohl die Besuchermassen besser
kontrollieren und auch managen. Und die Hauptverkehrsader, die von London hier
an Stonehenge vorbei nach Devon und Cornwall führt ist entlastet. In der
Vergangenheit gab es hier schon mal lange Staus, wegen des vielen
Verkehrsaufkommens und den Touristen, die nach Stonehenge rein und wieder raus
fahren wollten. Das hat sich nun deutlich entzerrt. Aber sich bitte nichts
vormachen – hier ist immer viel los, und es wimmelt von Menschen. Trotzdem
lässt sich der Zauber diese Ortes spüren und wir können die vielen Menschen um
uns herum vergessen, bzw. nicht so sehr wahrnehmen.
Natürlich ranken sich auch um Stonehenge verschiedene
Legenden, bzw. besser gesagt verschiedene Theorien - wie soll es auch anders sein.
Eine ist: Merlin und seine Zauberkräfte. In der Artus-Saga
spielt die Geschichte des Stonehenge eine Rolle. So erzählte Merlin König
Aurelius Ambrosius in „Historia Regum Britanniae“, dass Riesen magische Steine
aus Afrika geholt hätten als sie Irland besiedelten, die heilende Kräfte
besaßen. Wann immer sich diese Riesen kränklich fühlten, nahmen sie ein Bad am
Fuße der Steine und wurden wieder gesund. Merlin wollte diese Steine nach
England holen, um den Toten auf dem Ambrosiusberg zu gedenken, wo sie bis heute
stehen.
Ein Zweite ist: Teufel und Mönch. Der Fersenstein, ein Stein, der halb in der
Erde versenkt ist, bekam seinen Namen während eines Streits zwischen dem Teufel
und einem Mönch. Bis erzählt man sich, dass der Teufel die Steine selbst
aufgestellt hat und schadenfroh sagte: „Niemand wird herausfinden, wie die
Steine hier herkamen.“ Daraufhin sagte der Mönch: „ Das glaubst auch nur du!“
Aus Wut nahm der Teufel einen Stein und warf ihn nach dem Mönch, der ihn an der
Ferse traf und von da an in der Erde feststeckte – was sich bis heute nicht
verändert hat.
Und die Dritte ist: Höhlenmenschen als Erbauer. Die ulkigste
Legende läuft auf zwei gelangweilte Höhlenmenschen zurück, dies sich einen Spaß
erlauben wollten und dies massiven Felsbrocken in dieser Konstellation
aufstellten, in der wir sie heute kennen. Natürlich wissen wir, dass damalige
Höhlenmenschen weder die Kraft noch die Mittel dazu hatten, aber dennoch ist
dieser Gedankengang der witzigste und gleichzeitig absurdeste von allen. (und wieder vielen lieben Dank, Carina, für
die Recherche!)
Mit Gedanken von Christa Kluge kann man das mystische dieses
Ortes etwas nachfühlen:
„Wenn die Steine von Stonehenge sprechen könnten…..
Sie stehen hier seit Tausenden von Jahren, die grauen Steine
und du hörst ganz leise, wie sie versammelt ernst im weiten Kreise von Menschen
raunen, die einst vor uns waren.
Wie sie beschlossen, diesen Platz zu bauen, wie sie stumm
lauschten auf des Priesters Worte, und Steine brachten am entfernten Orte mit
stolzer Kraft und Mut und Gottvertrauen.
Du willst die alten grauen Steine fragen: Was mussten diese
Menschen einst ertragen, um euch so hoch und stolz hier aufzurichten?
Ihr steht nun hier seit endlosen Tagen, und um euch ranken
sich mit vielen Fragen, uralte Mythen, Sagen und Geschichten.“
Voll mit Gedanken, den Mythen und Erlebten ging es dann
weiter Richtung Cambridge. Kurzer Abstecher in Clavering. Hier ist der Pub von
Jamie Olivers Eltern: „ The Cricketers“. Da ich ganz in der Nähe mal gewohnt
habe, ein Muss zum Vorbeikommen, wenn wir auf dem Weg nach Cambridge sind, und
so auch heute.
Unser B&B ist in Milton / Cambridge, das ist ein kleines
Dorf, das zu Cambridge gehört. Die Ambassador Lodge liegt einfach gut, und man
kommt mit dem Park & Ride Bus bequem und schnell nach Cambridge. Und das
war unser Ziel. Es ist ein schönes B&B und hat alles was man braucht. Im
Pub neben dem B&B essen und trinken wir noch etwas und heißt es: Gute
Nacht!
Morgen wollen wir Chris und Carina Cambridge zeigen. Und da
gibt es viel zu sehen in dieser einzigartigen Universitätsstadt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen