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Freitag, 26. Mai 2017

6. Tag. Wandern auf dem Coast-Path

Mi. 8.6.2016

An diesem Morgen sitzen wir sehr lange am Frühstück mit Ann. Als wir aufstehen, kennen wir doch große Teile der Familiengeschichte und was sich in der Nachbarschaft so tut. In diesem Punkt sind „ältere Damen“ weltweit wohl gleich, oder doch ziemlich ähnlich! 

Lange können wir uns nicht entscheiden welche Wanderung wir heute machen wollen. Patrik hat einen Favoriten und ich auch. Beide wollen wir unsere Favoriten  sausen lassen zu Gunsten des Anderen. So kommen wir nicht weiter! Und beide Wanderungen an einem Tag geht nicht. Ich setze mich schließlich durch, mit weiblichen Mitteln, dass ich eine Entscheidung fällen darf und Mann sich hier fügen muss.

Ich entscheide: Wir nehmen Patrik’s Favoriten. Keine Widerrede!
Kommt auch keine. Wir grinsen nur Beide, weil wir in diesem Punkt so ähnlich gestrickt sind.

Patrik darf zur Belohnung fahren! Da freut er sich. Die anderen Tage bin meist ich gefahren. Auf geht’s nach Portloe.
Ein winziges, verträumtes und fast vom Rest der Welt, vergessenes Fischerdörfchen. Und von hier geht es los! 





Zunächst landeinwärts auf die andere Seite dieser Bucht/Landzunge. Bin hier überfragt, wie man es nennt. Ach, und in Veryan im Landesinneren wurden wir von einem Dorfbewohner noch ermuntert:
„It’s only 25 Miles more…..“
„Oh, that makes me feel better.“  Ist meine Antwort. 
Britischer Humor kann herrlich erfrischend sein. 








Auf der anderen Seite und nach 7 km kommen wir zum Carne Beach. Herrlich! Sonne! Sandstrand! Sehr wenige Menschen! Traumhaft! (Mir gehen die Adjektive aus, und ich wiederhole mich.) Aber wir gehen um eine Ecke, und Wow. Herrlich. Wunderschön. Traumhaft etc… ist was uns dann in den Sinn kommt.  



Am Stand machen wir einen Stopp und Mittagspause.  Der Blick ist sagenhaft.
Nun fängt die eigentliche Küstenwanderung an. Auf und ab. Es geht manchmal wirklich recht steil bergab und dann auch wieder ebenso steil bergauf. Wir kommen oft durch kleine Haine mit Brennnesseln, und Ginster und anderem Gestrüpp. Manchmal fast mannshoch. Oder soll ich lieber frauhoch sagen. Patrik überragt sie immer, ich nicht! 












Es ist heiß und windstill. Und die Aufstiege sind sehr anstrengend für mich. Die Luft wird knapp. Aber die überwältigende Sicht belohnt mich jedes Mal. Oben auf einer etwas windigen Klippe machen wir nochmals eine lange Rast. Dann Endspurt. Wir sehen, in Gedanken Portloe schon. Und der Gedanke an ein kühles Lager-Shandy, hilft uns sehr auf den letzten Metern. 






Dieses gönnen wir uns im einzigen Hotel am Ort mit Blick auf Meer und Hafen. 









Nun steht an was wir Essenstechnisch unternehmen und ob zunächst zurück und duschen, oder auf dem Weg zurück irgendwo an kehren!
Mein Favorit zuerst duschen, frisch machen und dann essen….  Patrik ist für lieber auf der Strecke essen gehen.  Wieder so eine Situation, in der jeder für den Anderen nachgeben würde. Aber nun habe ich verloren. Patrik legt ein Veto ein und meint: Er bestimmt jetzt! Aus! Punkt! 


Also fahren wir zurück, duschen und gehen danach Essen.
Ein schöner Ausklang für einen weiteren wunderschönen Tag!

Info zu Portloe aus Reiseführer Südengland, Michael Müller Verlag:

Cornwall bedeutet für viele Ursprünglichkeit und unberührte Natur oder auch Melancholie und Einsamkeit. In Portloe kann man von all dem ein wenig finden, denn das Fischerdorf liegt abseits der überlaufenen Tourismuszentren. Sein Hafen ist winzig, und die weiß gestrichenen Häuser stehen dicht gedrängt. Von den umliegenden Klippen bietet sich eine grandiose Aussicht auf die zerklüftete cornische Küste. Lohnend ist eine Wanderung über den Cornwall Coast Path entlang der beeindruckenden Steilküste zum drei Kilometer entfernten Nare Head. 

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