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Freitag, 26. Mai 2017

13. Tag: Dartmoor, Mortonheampstad

Mi. 15.6.2016

Heute Morgen fällt das Aufstehen schwer, aber der Hunger und das Frühstück ziehen dann doch.  Das Haus ist aus dem 12. Jahrhundert und hat somit viel Atmosphäre, ist aber auch schief und krumm und zugig. Und es hat viele Bewohner, und nicht nur zwei beinige. Hier ist ständig etwas zu tun.
Der Frühstücksraum ist klein und gemütlich. Es fällt auf, wieviel hier selbst gemacht ist, Marmelade, Brot etc.
Und alles „local food“. Lecker!





Nachdem Frühstück legen wir uns wieder in. Eigentlich ist  das auch schon, zumindest meine, gesamte Tagesbeschäftigung. Ich schlafe fast den ganzen Tag. Patrik macht sich irgendwann mal alleine auf den Weg und erkundet das kleine Städtchen. Er wird auf dem Hin- und Rückweg nass.  Es ist halt Dartmoor und nicht Cornwall. In einem kleinen Tea Room kann sich Patrik aber stärken. Ein urgemütlicher Tea Room laut seiner Aussage. Na, eventuell werde ich den ja dann morgen mal sehen. Einzige sonstige Aktion, außer schlafen, ist essen.
Am Abend treibt mich der Hunger doch aus dem Haus. Rein ins Auto. Runter in den Ort. Rein in den Pub. Hunger und Durst gestillt und wieder ab auf die Farm.
Genug Aktion für heute! Morgen ist auch noch ein Tag. 






Info zu Dartmoor aus Reiseführer Südengland, Michael Müller Verlag:
Der Dartmoor National Park hat viele Gesichter. Mit Heidekraut spärlich bewachsene Hügel und schroffe Bergspitzen, deren nackter Fels sich in den wolkenverhangenen Himmel bohrt – das ist die eine Seite des Dartmoors; munter plätschernde Bäche, grüne Flusstäler und von hohen Bruchsteinmauern umgebene Weiden eine andere.  Kommt man an einem der vielen Regentage – durchschnittlich 218 pro Jahr – so befällt eine düstere Stimmung das Gemüt. Dartmoor, Land der Legenden und Gruselgeschichten. Wie ein undurchsichtiger Schleier legt sich der Nebel über das Moor. Schatten scheinen hin und her zu huschen. Befindet sich hier nicht auch das berüchtigte  „Dartmoor Prison“ für Lebenslängliche? So manch ein entflohener Sträfling hat sich in der Finsternis des Moors verborgen – nicht nur in Sir Arthur Conan Doyles (1859-1930) Roman „Der Hund von Baskerville“.  Die Anregungen zu den schaurigen Geschichten holte sich Doyle bei seinen Aufenthalten im Dartmoor. Einen örtlichen Kutscher verewigte Doyle im Titel –der Mann hieß Baskerville. Der fiktive Hugo Baskerville ermahnte seine Söhne, sich vor dem Moor in Acht zu nehmen: „Ich rate Euch, das Moor in jenen dunklen Stunden, da die Kräfte des Bösen am Werk sind, nicht zu überschreiten.“  Sherlock Holmes und Dr. Watson nehmen die Ermittlungen auf. Den voraus reisenden Watson schlägt Dartmoor sofort in seinen Bann. Begeistert ist Watson nicht; er begegnet einem „gottverlassenen Winkel“ und berichtet in der Baker Street:“ Je länger man hier bleibt, desto mehr drückt sich einem der Geist des Moors in die Seele ein, und man wird zum Opfer seiner Ode und seines schaurigen Reizes“ Wenn man das Moor betrete, lasse man „alle Spuren des modernen Englands hinter sich“, und käme aus einer der alten Steinhütten „ein in Felle gehüllter und behaarter Mann herausgekrochen, der einen Pfeil mit Feuersteinspitze auf die Sehne seines Bogen legte, dann würde man das viel natürlicher finden als die eigene Anwesenheit.“

Einer der seltenen Sonnentage im Moor offenbart jedoch die ganze Schönheit dieser Region.  Von den Höhen herab verliert sich der Blick in der Weite des Dartmoors. Immer wieder stößt man auf frei umherlaufende Tiere, wie Schafe, Rinder und Ponys.  Bedenkenswert ist, dass von den ehedem mehr als 30.000 reinrassigen Dartmoor Ponys heute nur noch rund 3.000 Tiere leben. Obwohl das Dartmoor 1951 zum Nationalpark erklärt wurde, befindet sich über die Hälfte des knapp 1.000 Quadratkilometer großen Territoriums in Privatbesitz, der größte Teil gehört als Herzogtum Cornwall dem Prince of Wales.  Rund 14 Prozent unterstehen dem Verteidigungsministerium, weiter 3,7 Prozent dem National Trust. 

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